PM: Halbzeit: zwei Jahre „Kulturagenten für kreative Schule“ in Hamburg: 155 künstlerische Projekte – rund 800.000 Euro Förderung

7. November 2013
Den öffentlichen Raum mit selbst entworfenen Bildern gestalten, ein experimentelles Musiktheaterstück auf die Beine stellen, Drehbücher schreiben und Filme produzieren, auf Spurensuche zur Kolonialgeschichte Hamburgs gehen oder mit einem professionellen Musikensemble auf der Bühne stehen und eigene Choreografien zeigen:

Dass kulturelle Bildung in Schule auf sehr vielfältige Weise Bestandteil des Schulalltags werden kann, haben bis zu 24.000 Schülerinnen und Schüler in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen des Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ gezeigt.

Seit dem Schuljahr 2011/12 arbeiten 24 Hamburger Stadtteilschulen gemeinsam mit acht Kulturagentinnen und Kulturagenten zusammen, um kulturelle Bildungsangebote in den Schulen zu verankern. Um ihre Ziele zu realisieren haben die Schulen individuelle Kulturfahrpläne geschrieben, Qualitätskriterien entwickelt, Formate zur Vermittlung kultureller Bildung erprobt und Kooperationen mit Kultureinrichtungen vor Ort aufgebaut. 155 künstlerische impulsgebende Projekte, die mit insgesamt rund 800.000 Euro gefördert wurden, machen deutlich, wie kulturelle Bildung im Unterricht und im Schulalltag integriert werden kann.

Aufbauend auf diese Projekte werden die teilnehmenden 24 Stadtteilschulen in den kommenden zwei Jahren ihr kulturelles Profil weiter ausbauen und verstetigen. Wesentlich ist dabei die Rolle der kulturbeauftragten Lehrkraft, die dem Kulturagenten im Rahmen des Kulturagentenprogramms aus dem Kollegium an  die Seite gestellt wurde und die Entwicklungen gemeinsam mit einem Kulturteam aus Schulleitung, Lehrern und Schülern vorantreibt.

Dazu Schulsenator Ties Rabe: „Kulturelle Bildung spielt eine wesentliche Rolle bei der Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen. Das Modellprojekt Kulturagenten bringt für die 24 in Hamburg beteiligten Stadtteilschulen interessante Impulse und zeigt auf, wie Kultur ganz praktisch im Schulalltag stattfinden kann.“

Das von der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator initiierte und geförderte Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ ist zum Schuljahr 2011/2012 in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen mit dem Ziel gestartet, gemeinsam mit den beteiligten Schulen Räume für die selbstverständliche Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur zu öffnen, Gelingensbedingungen für eine nachhaltige Vermittlung kultureller Bildung in Schulen zu formulieren und Kooperationen mit Kulturinstitutionen aufzubauen, die auch nach Ende der Programmlaufzeit in den Schulen Bestand haben.

Bereits jetzt haben die Schulen mit zahlreichen Hamburger Kultureinrichtungen und Künstlern zusammengearbeitet, u.a. mit den Deichtorhallen Hamburg, dem Deutschen Schauspielhaus, dem Fundus Theater, Kampnagel, dem jaf - Verein für medienpädagogische Praxis Hamburg e.V., dem Ensemble Resonanz oder dem Hamburger Kunstverein.

Auch Künstler wie die Fotografin Anja Beutler, die Choreografinnen Yolanda Gutiérrez und Rica Blunck oder der Regisseur Julius Jensen haben mit den Schulen zahlreiche Projekte konzipiert und umgesetzt. Gemeinsam wurden Projektwochen, Arbeitsgemeinschaften, Workshops oder im Unterricht verankerte Projekte entwickelt, die sowohl in der Schule als auch in Museen, Theatern, Opernhäusern, Galerien, Bibliotheken Musikschulen, Jugendkunstschulen oder Kulturzentren stattgefunden haben und die zunehmend integraler Bestandteil des Schulalltags sind.

Im November treffen sich die Vertreter aller 138 Kulturagenten-Schulen aus den fünf Bundesländern in Dortmund. Bei der Arbeitstagung tauschen sie sich gemeinsam mit den beteiligten Kulturpartnern über das Thema „Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Partnern“ aus.