In Gotha wurden im Rahmen Bauhaus 100 im Herzoglichen Museum eindrucksvolle Kunstwerke vom Bauhauskünstler Oskar Schlemmer gezeigt.
Der Maler, Grafiker, Bühnenbildner, Bildhauer, Wandgestalter und Choreograf gilt als einer der vielseitigsten Künstler der Moderne. Seine Visionen von einer Zukunft, in der der Mensch in Einklang mit gesellschaftlichen Neuerungen und Technisierung lebt, prägen nicht nur seine Kunstwerke, sondern wirken gerade in der Gegenwart, in der sich der Mensch mit den Konsequenzen immer fortschreitender Technik auseinandersetzen muss, sehr aktuell und impulsgebend hinsichtlich gegenwärtiger Debatten. Das Herzogliche Museum kann mit Stolz die erste monografische Ausstellung des Künstlers im Osten Deutschlands verzeichnen. Neben den 75 Schlemmer-Exponaten von Weltrang wurden auch Werke von Zeitgenossen Schlemmers gezeigt, beispielsweise Lászlo Moholy-Nagy und Wassiliy Kandinsky. Die Ausstellung zeigte ein breites Spektrum des Schlemmer-Werkes. So sind malerische und zeichnerische Arbeiten vertreten. Bereichert wurden sie zudem noch durch stark abstrahierte Installationen der menschlichen Gestalt. Besonders bekannt wurde Schlemmer mit seinem "Triadischen Ballett", Kostümbilder eines technisierten Bühnen-Ensembles, das ebenso Bezug zu Schlemmer Gedanken einer Verschmelzung von Mensch und Technik nimmt.
Die Schüler/innen des Wahlpflichtbereiches "Darstellen und Gestalten" widmeten sich anlässlich Bauhaus Jubiläums der Gestaltung von Modellpuppen in Anlehnung an das "Triadische Ballett" Oskar Schlemmers. Sie beschäftigten sich mit den Inhalten des Bauhauses und projizierten gestalterisch mittels eigener kreativer Formen- und Materialentscheidungen das Bauhausspektrum von der modernen Architektur über die Farben- und Formenlehre bis hin zum Produktdesign und zum kreativ-schöpferischen Denken auf hölzerne Modellpuppen. Sie personifizierten damit vergleichbar mit Schlemmers Umsetzung einer sich rasant entwickelnden technisierten Welt die künstlerisch-handwerklichen Bereiche des vor 100 Jahren in Weimar gegründeten Bauhauses. Zeitgemäßes, modernes Wohn- und Produktdesign weist heute noch die Formensprache auf, die von Bauhauskünstlern hervorgebracht wurde.
Damit die gestalterischen Resultate über die Schule hinaus der Öffentlichkeit gezeigt werden, nutzten die Jugendlichen das Angebot des museumspädagogischen Bereiches, ihre Figurenbilder im Rahmen dieser weitreichenden Ausstellung zu präsentieren. An die Ausstellung war ein kulturelles Vermittlungsprojekt "WERKstatt Schlemmer" geknüpft. Im Rahmen der Präsentation der dort entstandenen Resultate wurden bis zur Finissage Ende Juli 2019 das "Triadische Ballett" der Erfurter Schüler/innen gezeigt. Am 26.06.2019, waren die Jugendlichen in Gotha im Herzoglichen Museum und erfuhren in einer altersgerechten Führung durch Herrn Christoph Streckhardt (Bereich Museumspädagogik) interessante Dinge zur Künstlerpersönlichkeit Oskar Schlemmer ...und dies direkt vor den Originalen Schlemmers, die zum Teil nicht immer der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Projektpartner: Uta Schunk (hier als Kunstpädagogin und Spielleiterin)
Herzogliches Museum Gotha (Anbindung an die Oskar-Schlemmer-Ausstellung
Museumspädagoge und Kulturvermittler Christoph Streckhardt (Herzogliches Museum)
Kulturagentin: Uta Schunk