Der Einstieg in das Vorhaben erfolgte innerhalb des projektorientierten Kunstunterrichts mit der Erarbeitung von 3-dimensionalen Feininger-Konstruktionen aus zweidimensionalen Inspirationen im Feininger-Stil entsprechend der Vorstellungen und der Erfahrungswelt und Lebensraumverwirklichung der Schüler/innen. Sie gestalteten aus Holzstäbchen und mit unterschiedlichen seitenverkleidenden Materialien visionäre Angelstege, Plattformen zum Chillen, „Insider“-Imbissbuden mit Designpotential und Hippie-Aufenthalte, diese auch zur Ausübung der Religion auf alternative und jugendgemäße Art und Weise.
Die kreativen, auch witzigen, dennoch sehr ernstzunehmenden Resultate waren Ausgangspunkt für eine Präsentation in einem der Öffentlichkeit zugänglichen Raum. Die Schule reagierte auf die Ambitionen, die Kunst der Jugendlichen in der Öffentlichkeit zu zeigen, sehr schnell. So wurden über das von der Kommune zur Verfügung gestellte Schulbudget Galeriesockel bestellt. Die großen Holzkörper wurden weiß grundiert und lieferten somit eine angemessene, niveauvolle Ausstellungsbasis, dienten gleichermaßen auch als raumgliedernde Segmente. Auf den Seitenflächen widmeten sich die Beteiligten der Schriftgestaltung und ergänzten die Sockel mit bildungs- und wissensbezogenen Sprichwörtern, Zitaten von Persönlichkeiten, mit Akrostichons zum Thema Schule, Zukunftsideen und Lebensalltag. Diese wurden signalsetzend mit Neon-Tape umrandet. Dies lieferte zudem den urbanen Touch bzw. bewirkte den Brückenschlag zu den zukunftsweisenden Bau-Modellen. Street-Art-Effekte waren während der Präsentation auch auf dem Parkett und im Eingangsbereich des Gemeindesaals sichtbar. Die Gestaltenden entwickelten Symbole und eine Bildsprache der Schulzeit. Zur Belebung des ganzen Raumes standen oder saßen lebensgroße Tape-Figuren entweder an Pfeiler gelehnt, auf Stühlen, Fensterbänken und Vorsprüngen platziert. Die Klebestreifen-Plastiken waren durch vorsichtiges Eintapen der Körperteile mit anschließendem Zusammenfügen und Stabilisieren der Figur entstanden. Den Kopf bildete der Tape-Abzug einer Schaufensterpuppe. Die im Raum installierten Figuren erhielten noch einige Accessoires, beispielsweise mit Neon-Tape angedeutete Kleidung, Nähte, Schmuck, Applikationen, etc.
Das Gestalten mittels ungewöhnlicher, experimenteller Techniken löste Spannung und Spaß aus, schließlich konnte man sich gegenseitig die einzelnen Körperpartien durch mehrfach aufgetragenes Klebeband abnehmen. Aber die Technik erforderte auch Durchhaltevermögen, Disziplin und Verantwortungsbewusstsein. Für einige Arbeitsgruppen erwies sich der Gestaltungsprozess als sehr extreme Herausforderung. Dafür entstand mit dem Zusammenfließen der Kunstwerke – hier seien ebenso noch von Sechstklässlern bemalte Leinwände zu würdigen - ein beeindruckendes kulturelles Ambiente, das schließlich im Rahmen der ersten Zeugnisausgabe der Abschlussklassen der TGS Herbsleben feierlich präsentiert wurde. Damit wurde gerade für eine Veranstaltung junger Menschen sehr jugendnah eine ansprechende Dekoration geschaffen.
Projektpartner: Uta Schunk (hier als Kunstpädagogin im Rahmen der Kulturagententätigkeit)
Förderung über die Kommune Herbsleben
Kulturagentin: Uta Schunk